DIN 5008 – Die wichtigsten Regeln für die Bewerbung: Teil III

In unserer kleinen Reihe zum Thema DIN 5008 geht es nun endlich weiter! Und zwar mit den Themen „Betreff“, „Anrede“ und dem richtigen „Gendern“.

Der Betreff

Unter Betreff versteht man den kurzen einleitenden Hinweis darauf, um was es in dem folgenden Schreiben geht. Der Leser kann sich also schon einmal einstimmen auf das, was kommt. Schon lange wird der sog. Betreff nicht mehr mit einleitenden Wörtern wie „Betreff“, „Betr.“, „Betrifft“ oder Ähnlichem versehen. Am Ende des Betreffs steht kein Punkt, der Betreff besteht in der Regel aus einer Zeile, kann sich aber auch über mehrere Zeilen erstrecken, also:

Bewerbung als Bürokauffrau – Referenz-Nr. 12345678910

oder

Bewerbung als Bürokauffrau
Referenz-Nr. 12345678910

Die DIN 5008 sieht vor, dass die Betreffzeile aus optischen Gründen hervorgehoben werden kann (Fettdruck). Wir finden, sie sollte hervorgehoben werden.

Inhaltlich soll der Betreff kurz umreißen, um was es geht und nicht zu lang sein. Das Stichwort „Bewerbung“ oder „Initiativbewerbung“ (je nachdem!) sollte enthalten sein. Wird eine Referenznummer oder eine andere Kennziffer in der Stellenanzeige angegeben, dann sollten Sie diese in den Betreff schreiben – das erleichtert dem Arbeitgeber die Zuordnung Ihrer Bewerbung. Oft wird in der Stellenanzeige sogar explizit darum gebeten, diese Angabe zu machen.

Die Anrede

Die Anrede erfolgt mit zwei Zeilen Abstand zum Betreff. Wenn Sie Ihren Ansprechpartner kennen, sollten Sie ihn oder sie dort auch konkret benennen. Erfahrungsgemäß fühlt sich jemand eher verantwortlich, wenn er oder sie unmittelbar adressiert wird. Typisch für die Anrede ist immer noch „Sehr geehrte…“ bzw. „Sehr geehrter…“ aber auch das etwas lockerere „Guten Tag“ ist mittlerweile üblich. Wenn Sie Ihren Ansprechpartner bzw. Ihre Ansprechpartnerin nicht kennen, schreiben Sie „Sehr geehrte Damen und Herren“. Bevor es dann mit dem Text weiter geht, kommt eine Leerzeile.

Richtig „gendern“

Und schon sind wir beim Thema „Gendern“. Ein Reizthema zugegebenermaßen, sind doch nicht alle Menschen davon überzeugt, dass das so notwendig wäre oder überhaupt etwas bewirken würde. Tatsache ist aber: Geschlechtsneutrale Formulierungen werden im täglichen Leben immer wichtiger und sie werden zunehmend gefordert. Der Hinweis auf das Geschlecht „divers“ -also weder männlich noch weiblich- z. B. ist seit einiger Zeit in Stellenanzeigen sogar zwingend zu beachten. Wir alle wissen, dass Sprache Werte und Normen transportieren kann und viele Menschen hoffen, dass das, was sich in der Sprache zeigt, langfristig auch den Weg ins Denken findet. Diesem Gedanken sollte man sich meiner Meinung nach nicht verschließen.

Um also auch in Ihrer Bewerbung gesellschaftlich korrekt zu formulieren hat die DIN 5008 folgende Hinweise:

Wählen Sie (wenn möglich) eine allgemeine Formulierung wie Team oder Belegschaft, z. B. bei der Anrede: „Sehr geehrtes Talentcenter-Team“, „Guten Tag liebes Team von Ikea“ oder „Liebes Redaktionsteam“ (hier ginge auch „Sehr geehrte Redaktion“). Das ist natürlich nicht immer möglich bzw. oft auch gar nicht passend. Auch die geschlechtsneutrale Pluralform, z. B. „Mitarbeitende“ oder „Teilnehmende“ ist nicht immer stimmig einsetzbar, passen würde z. B. noch „Sehr geehrte Geschäftsführende“.

Nicht nur in der Anrede, auch in Ihrem Bewerbungstext sollten Sie auf diese Formulierungen achtgeben. Wenn weder eine allgemeine Formulierung oder die geschlechtsneutrale Mehrzahl passt oder sinnvoll ist, benutzen Sie die „Gender-Abkürzungen“ Sternchen, Gap oder Doppelpunkt:

• Mitarbeiter*innen
• Mitarbeiter_innen
• Mitarbeiter:innen

Aktuell am meisten verbreitet sind das Sternchen und der Doppelpunkt, aber auch das ist Moden unterworfen. Alle Zeichen werden in der gesprochenen Sprache wie eine kleine Pause genutzt.

Natürlich kann man auch beide Formen ausschreiben z. B. „In der Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen habe ich…“, das ist einfach ein bisschen länger, aber lästig, wenn man es öfter machen muss. Wichtig ist dann noch, dass Sie es im gesamten Text einheitlich halten! Wenn Sie sich also für eine Form entscheiden, dann behalten Sie diese durchgehend bei.

In der nächsten Folge werden wir dann noch einen Blick auf die Grußformel und den Anlagenhinweis werfen. Bis dahin: Bleiben Sie gesund und optimistisch!

Über die Autorin: Karla Klose leitet die Düsseldorfer Niederlassung der TERTIA. Die Wirtschaftswissenschaftlerin mit über zwanzigjähriger Schulungs- und Coachingerfahrung setzt auf individuelles und fallbezogenes Bewerbungscoaching. Sich mit der eigenen „Be-Werbung“ wohlzufühlen und damit authentisch rüberzukommen, ist Ihrer Meinung nach eine wichtige Voraussetzung dafür, selbstbewusst und erfolgreich zu sein. Ihr Schwerpunktthema ist die Kommunikationspsychologie, die im Bereich der Selbstvermarktungsstrategien immer wieder wichtiges Anwendungswissen bietet.

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