Beruflicher Perspektivwechsel – wir unterstützen Sie!

„An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser“ soll Charlie Chaplin einmal gesagt haben. Und so blicken Menschen, deren Leben an einem Punkt angelangt ist, an dem es auf dem vertrauten Weg nicht weitergeht, oft ratlos in verschiedene Richtungen. Ein Austausch mit anderen, ein offenes Gespräch und gute Literaturtipps können in einer solchen Situation helfen.

Wenn es um eine berufliche Um- oder Neuorientierung geht, dann unterstützen wir im Talentcenter Menschen, die sich verändern wollen oder müssen im Element „Perspektivwechsel“. Ein Coaching kann in dieser Situation oft entscheidende Anstöße geben und die Entscheidung an einer Weggabelung erleichtern. Um es gleich vorweg zu nehmen – ein beruflicher Perspektivwechsel ist nichts, was man mal eben „mit links“ macht. Viele berufliche Veränderungen kündigen sich lange und langsam an und brauchen viel Zeit um be- und verarbeitet zu werden.

Es gibt verschiedene Arten von Perspektivwechseln im Beruf. Die Art des Perspektivwechsels bestimmt auch, wie man mit ihm umgeht und welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt. Wir erleben vor allem drei Arten:

Der erzwungene Perspektivwechsel

Hier ist es so, dass der Mensch einen Beruf nicht mehr ausüben kann und/oder darf. Der „Klassiker“ ist die Entwicklung einer Allergie: Die Friseurin verträgt die Chemikalien, mit denen sie arbeitet, nicht mehr. Das Beispiel kennt jeder. Einer unserer Kunden, ein junger Koch, hatte eine Fischeiweißallergie entwickelt, so dass er nicht mehr in seinem Beruf arbeiten konnte. Auch andere körperliche Veränderungen können dazu führen, dass man seinen erlernten Beruf nicht mehr ausüben kann. Manche der erzwungenen Perspektivwechsel, wie eine solche Diagnose, kommen plötzlich, andere sind vorhersehbar.

Ein erzwungener Perspektivwechsel, der sich ankündigt, liegt dann vor, wenn ein Beruf „ausstirbt“. So hat z. B. der Digitaldruck den Beruf des Setzers überflüssig gemacht und in der Folge hat die Digitalisierung der gesamten Druckindustrie stark zugesetzt. Insbesondere die Digitalsierung und die Globalisierung sorgen dafür, dass bestimmte Berufsbilder sich stark verändern oder ganz wegfallen. Das kündigt sich meist lange vorher an.

So haben sich in den letzten Jahren auch die Verdienstmöglichkeiten für Grafikdesigner als Folge der Digitalisierung immer weiter verschlechtert: Die Bereitschaft, einen hochqualifizierten und entsprechend teuren Grafik-Designer zu bezahlen, sinkt, weil potenzielle Kunden überzeugt sind, dass sie beispielsweise ein Logo am PC selbst erstellen oder günstig über ein Internetportal einkaufen können. Ob das Ergebnis gleichwertig ist, bleibt zu bezweifeln. Sicher ist aber, dass sich die Wertschätzung geändert hat – mit negativen Folgen für einen ganzen Berufsstand.

Der gewollte Perspektivwechsel

Es gibt zunehmend Menschen, die sich eine Veränderung aktiv wünschen. Ohnehin hat sich die Haltung zu dem „Beruf fürs Leben“, am besten noch ein Leben lang in derselben Firma (die goldene Uhr beim 25jährigen Firmen-Jubiläum usw.) gewandelt. Insbesondere die jüngeren Generationen wollen sich gar nicht mehr lange festlegen, sei es bezogen auf eine Firma, einen Beruf oder räumlich. Hier ist der regelmäßige Perspektivwechsel schon eingeplant!

In den älteren Generationen erleben wir immer häufiger, dass Menschen jahrelang in einem Beruf arbeiten, sie diesen aber irgendwann nicht mehr als sinnstiftend erleben. Das passiert oft in der Lebensmitte, in der sogenannten „Midlife Crisis“ oder nach einschneidenden Erlebnissen oder Schicksalsschlägen im Leben. Diese Menschen wollen den Beruf wechseln, um etwas zu tun, das sie ausfüllt oder das nach einer inneren Entwicklung besser zu Ihnen passt als der alte Beruf.

Ich erinnere mich an einen vormals im Vertrieb sehr erfolgreichen Herrn, der im Alter von 45 Jahren keinen Sinn mehr im Verkaufen sah. Er hat sich dann in einen sozialen Beruf hinein orientiert und war dafür bereit, auf Einkommen zu verzichten. Ganz ähnlich übrigens auch der Trend zum sogenannten “Downshifting”. Hier stehen der Verzicht auf die nächste Stufe der Karriereleiter und eine Reduzierung der Arbeitszeit im Vordergrund: Weniger arbeiten und weniger Stress bei sinnvolleren Tätigkeiten, die zu einem erfüllteren Leben führen können. Allerdings unter bewusstem Verzicht auf ein höheres Einkommen.

Der nicht berufsbezogene Perspektivwechsel

Ein weiteres Phänomen ist der Perspektivwechsel, der sich auf Arbeitgeber bezieht. Wir haben es im Talentcenter oft mit Menschen zu tun, die aus einem Arbeitsverhältnis entlassen werden und sich frustriert eine neue Perspektive wünschen, um einer belastenden Arbeit zu entkommen. Dann steht manchmal der Wunsch nach einem Wechsel des Berufes im Raum.

Im Coaching stellt sich aber heraus, dass es nicht der Beruf selbst ist, den man wechseln möchte. Vielmehr klappte es einfach mit dem Arbeitgeber oder dem Team nicht. Ein schlechtes Betriebsklima, die falsche Branche (z. B. bei Verkäufern) oder andere arbeitsplatzbezogene Faktoren können ebenfalls einen solchen Perspektivwechsel-Wunsch auslösen. Wenn man seinen Beruf aber eigentlich liebt, hilft hier oft die gezielte Analyse des Arbeitsmarkts und eine Bewerbung bei einem anderen Arbeitgeber.

Hilfestellungen für den Perspektivwechsel

Wenn Ihnen also am Scheideweg die Wegweiser fehlen, können Sie mit uns im Coaching Ihre aktuelle Situation und Ihre Chancen für einen erfolgreichen Perspektivwechsel erörtern. Gemeinsam mit Ihnen werfen wir einen Blick auf Ihre Stärken und Potenziale und entwickeln mit Ihnen Ideen, wie es weiter gehen kann.

Außerdem: Mit dem Angebot der „Lebensbegleitenden Berufsberatung“ stellt Ihnen die Agentur für Arbeit seit 2018 ein Angebot zur Verfügung, das Sie dabei unterstützt, frühzeitig die Weichen für einen Perspektivwechsel zu stellen. Fragen Sie Ihren Berater oder Ihre Beraterin.

Über die Autorin: Karla Klose leitet die Düsseldorfer Niederlassung der TERTIA. Die Wirtschaftswissenschaftlerin mit über zwanzigjähriger Schulungs- und Coachingerfahrung setzt auf individuelles und fallbezogenes Bewerbungscoaching. Sich mit der eigenen „Be-Werbung“ wohlzufühlen und damit authentisch rüberzukommen, ist Ihrer Meinung nach eine wichtige Voraussetzung dafür, selbstbewusst und erfolgreich zu sein. Ihr Schwerpunktthema ist die Kommunikationspsychologie, die im Bereich der Selbstvermarktungsstrategien immer wieder wichtiges Anwendungswissen bietet.

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